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Schmerzfreie Fußchirurgie

"Wenn ich das vorher gewußt hätte, hätte ich mich schon viel früher operieren lassen." Doris K. balanciert ihr Kuchentablett ins Wohnzimmer und nichts deutet darauf hin, dass Ärzte und Pflegepersonal alles getan haben, um ihre Schmerzen zu erkennen und zu behandeln. Die junge Frau aus Flintbek ist eine von ca. 200 Patienten jährlich, die sich im Kieler Sankt Elisabeth Krankenhaus einer Fußoperation unterziehen und vom professionellen Schmerzmanagement der Klinik am Königsweg profitieren.

"Schmerzfreies Krankenhaus" heißt das Konzept und markiert einen Wendepunkt in der Schmerztherapie. Die detaillierte Befragung der Patienten zu ihren Schmerzen und neue Methoden der lokalen Betäubung stellen sicher, dass die gewohnte Lebensqualität nach medizinischen Eingriffen schnell wieder hergestellt wird. Das Projekt ist Teil eines neuen Servicedenkens des Krankenhauses, das den Patienten als Kunden mit seinen individuellen Bedürfnissen ins Blickfeld rückt. Dazu gehört auch, seine Autonomie in der Schmerzbekämfung zu wahren und ihm einen selbstbestimmten Umgang mit den möglichen Therapien zu ermöglichen.

"Die Meinung, Schmerzen aushalten zu müssen, ist immer noch weit verbreitet" so Dr. Clemens Duyster, Anästhesist und Schmerztherapeut am Sankt Elisabeth Krankenhaus. "Viele notwendige Operationen, vor allem in der Fußchirurgie, finden deswegen gar nicht erst statt. Die befürchteten Schmerzen stellen oft unüberwindliche Hürden dar, die eigentlich der Vergangenheit angehören könnten. Auch in der Knie-, Schulter- und Hüftchirurgie arbeiten wir erfolgreich an einer präzisen Schmerzbehandlung im Sinne des Patienten. Hier besteht noch Aufklärungsbedarf."

Kernstück des Schmerzmanagements im Sankt Elisabeth Krankenhaus sind die Entwicklung von Therapiestandards und eine enge Zusammenarbeit aller Abteilungen. Differenzierte Schmerzprotokolle schaffen zunächst Klarheit über das individuelle Schmerzerleben des Patienten. Bei täglichen Facharztvisiten und regelmäßigen Besprechungen von Ärzten und Pflegenden werden die Ergebnisse ausgetauscht, Versorgungslücken geschlossen und akut auftretende Probleme gelöst. Eine weitere Säule des "Schmerzfreien Krankenhauses" sind verfeinerte Methoden und eine konsequente Anwendung der Regionalanästhesie. Medikamente können punktgenau eingesetzt  und sogar über elektronisch gesteuerte Schmerzpumpen vom Patienten selbst zugeführt werden.

Die Ergebnisse sind überzeugend: Die Patientenzufriedenheit ist deutlich gestiegen. Die gezielte Schmerztherapie mit niedrig dosierten Medikamenten nimmt Ängste, belastet den Organismus weniger und beschleunigt den Heilungsprozess. Die Patienten finden zügig in ihre gewohnte Mobilität zurück, die Verweildauer im Krankenhaus wird deutlich verkürzt.

Der deutsche Anästhesisten Congress (DAC) arbeitet derzeit an verbindlichen Standards, die das Prädikat "Schmerzfreies Krankenhaus" in Zukunft zu einem Gütesiegel machen sollen. Für den Patienten ist dann sofort ersichtlich, zu welchen Grundsätzen der Schmerztherapie sich die Klinik seiner Wahl verpflichtet hat. Krankenhäuser verstehen sich heute als Dienstleister, die den Menschen in seiner Gesamtheit wahrnehmen. Das Kieler Sankt Elisabeth Krankenhaus stellt sich dieser Aufgabe und lässt sich nicht nur am Anspruch einer hochwertigen medizinischen Versorgung messen, sondern schon heute auch an der Qualität seines Schmerzmanagements. Für Doris K. war der Umgang mit ihren Schmerzen nach der Operation eine Überraschung. "Ich will nicht sagen, dass ich gleich morgen wieder unters Messer möchte, aber wenn mal wieder etwas sein sollte, gehe ich beruhigter an die Sache heran."

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