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Fragen zur Vollnarkose

Was passiert bis ich eingeschlafen bin?

Nachdem Sie von Ihrer Station in den OP gebracht wurden, wird zu Ihrer Sicherheit ein intravenöser Zugang gelegt und eine Infusion (Tropf) angeschlossen. Weiterhin wird ein Blutdruckmeßgerät, ein EKG und ein Fingerclip, der die Sauerstoffsättigung im Blut mißt (Pulsoximetrie), angeschlossen. Bei großen Operationen kann die Überwachung noch erweitert werden. Dies wird dann aber im Vorfeld der Operation beim Aufklärungsgespräch besprochen. Der Anästhesist wird noch einmal Ihre Unterlagen wie Einwilligungserklärung, Laborwerte, EKG und Röntgenaufnahmen kontrollieren bevor Sie sanft einschlafen. Was nach der Operation passiert, können Sie unter 'Was passiert nach der Operation' nachlesen.

Bekomme ich bei einer Vollnarkose einen Beatmungsschlauch?

Nicht unbedingt. Bei einer Vollnarkose schläft der Patient so tief, dass er während der Operation künstlich beatmet werden muss. Es gibt drei verschiedene Methoden der Beatmung bei einer Vollnarkose. Das Einführen eines Beatmungsschlauches (Intubation), die Verwendung einer Larynxmaske oder einer Gesichtsmaske.

Am häufigsten angewendet wird die Intubation mit einem Beatmungsschlauch, der durch den Kehlkopf zwischen den Stimmbändern hindurch in die Luftröhre eingeführt wird. Der Patient schläft dabei so tief, dass er das Einführen des Tubus nicht spürt. Der Tubus wird entfernt bevor der Patient völlig wach ist.

Vorübergehend kann es nach der Intubation zu Schluckbeschwerden und Heiserkeit kommen. Längerdauernde Beschwerden sind sehr selten und bilden sich meist während der nächsten Monate zurück. Zahnschäden sind insbesondere bei lockeren Zähnen trotz sorgfältigster Vorgehensweise möglich.

Gibt es Alternativen zur Intubation?

Wenn keine Kontraindikationen bestehen, kann bei kürzeren Eingriffen als Alternative zur Intubation auch eine Kehlkopfmaske eingesetzt werden. Diese wird, sobald der Patient schläft, in den Rachen eingeführt und umschließt den Kehlkopf. Falls eine Kehlkopfmaske verwendet werden kann, wird Sie Ihr Anästhesist darüber infomieren. Bei Eingriffen, die kürzer als eine halbe Stunde dauern, kann die Narkose auch nur mit einer Gesichtsmaske durchgeführt werden.

Was sind die Risiken einer Narkose?

Die häufigsten Komplikationen bei einer Narkose sind Übelkeit und Erbrechen (bis zu 10% der Narkosen), Heiserkeit (bis zu 10%), Blutdruckabfall (3%), Herzrhythmusstörungen (1%), zu hoher Blutdruck (1%), Herzinfarkt (<1%), sowie Verwirrtheitszustände nach der Operation (0,5%).

Wodurch wird das Narkoserisiko erhöht?

Je besser der körperliche Allgemeinzustand, desto geringer ist auch das Risiko für Komplikationen. Ein erhöhtes Narkoserisiko besteht bei sehr alten oder sehr
jungen Patienten (Neugeborene und Säuglinge), bei Patienten mit sehr schweren Begleit- und Vorerkrankungen, sowie bei Notfalleingriffen. Einen weiteren Einfluß haben Art und Dauer der Operation. Kleine und kurzdauernde Eingriffe haben ein kleineres Risiko, als große Operationen. Zu großen operativen Eingriffen gehören zum Beispiel Operationen, bei denen der Brustkorb eröffnet wird, wie bei Eingriffen an der Lunge oder am Herzen, oder ausgedehnte Bauchoperationen.

Was wird für meine Sicherheit getan?

Die Einführung von neuen Überwachungstechniken hat die Anästhesie sehr sicher gemacht. Während der Operation wird kontinuierlich der Blutdruck gemessen, das
EKG überwacht und die Sauerstoffsättigung im Blut mit einem Fingerclip (Pulsoximetrie) kontrolliert. Bei großen Operationen kann die Überwachung noch erweitert werden, zum Beispiel um einen zentralen Venenkatheter zur Blutvolumenmessung, der von einem venösen Zugang vom Hals oder der Ellenbeuge aus in Richtung Herz vorgeschoben wird oder um eine arterielle Blutdruckmessung zur kontinuierlichen Blutdruckmessung und für Blutgasanalysen, bei der eine der beiden Handarterien mit einem feinen Kunststoffkatheter kanüliert wird.

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